Davis Cup-Finals: DTB-Team verliert 1:2 gegen Kanada

Die DTB-Auswahl verpasst nach 1:0-Führung die Runde der letzten Vier bei den Davis Cup-Finals.

© Getty Images

Im Palacio de Deportes Martín Carpena in Málaga reichte der Auftaktsieg von Jan-Lennard Struff nicht für das Weiterkommen.

Den besseren Start in das letzte Viertelfinale der Davis Cup-Endrunde erwischte das deutsche Team. Jan-Lennard Struff, der schon in der Zwischenrunde in Hamburg seine drei Matches gewann, bezwang auch in Málaga die Nummer 18 der Welt, Denis Shapovalov, 6:3, 4:6, 7:6 (2). Nach furiosem Start von Struff – der Deutsche nahm Shapovalov im ersten Durchgang zwei Mal den Aufschlag ab – entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. In der Folge konnte sich keiner der beiden Spieler entscheidend absetzten und erst im Tiebreak des dritten Satzes entschied „Struffi“ die Partie mit dem dritten Matchball für sich.

„Nach den zwei vergebenen Matchbällen bin ich sehr glücklich, wie ich den Tiebreak gespielt habe“, so die deutsche Nummer zwei im Aufgebot von Michael Kohlmann. „Das Team und die Fans waren super. Wenn dich jeder vom Spielfeldrand unterstützt, gibt dir das eine Menge Selbstvertrauen.“

Im zweiten Einzel verlangte Oscar Otte Felix Auger-Aliassime alles ab. Seinen eigenen Aufschlag gab der Kölner nur ein Mal ab, hatte aber selbst bei Aufschlag Auger-Aliassime wenig Chancen. Nach 1:42 Stunden stellte der Favorit mit einem 7:6 (1), 6:4-Sieg auf 1:1 unentschieden.

„Ich kann mir heute nicht viel vorwerfen, außer, dass ich vielleicht etwas aggressiver hätte spielen können. Das Match spiegelt ein bisschen meine letzten Wochen wieder. Ich bin immer nah dran und verliere dann enge Zwei- oder Dreisatzmatches. Wenn ich so weiter mache, wird der Knoten bald platzen“, so Oscar Otte nach dem Match.

Siegesserie im Doppel reist

Im entscheidenden Doppel trafen Tim Pütz und Kevin Krawietz auf Denis Shapovalov und Vasek Pospisil. Die deutsche Paarung, die im kommenden Jahr auch auf der ATP-Tour zusammenspielen wird, startete gut in das Match und sorgte mit zwei Breaks früh für klare Verhältnisse im ersten Satz. Danach spielten sich die Nordamerikaner in einen Rausch, waren bei eigenem Aufschlag unantastbar, retournierten stark und
gewannen am Ende verdient mit 2:6, 6:3, 6:3. Für die beiden deutschen Spieler war das die erste Davis Cup-Niederlage überhaupt.

„Wir sind sehr enttäuscht. Wir wollten dem Team helfen und den zweiten Punkt holen. Das haben wir leider nicht geschafft, weil die Kanadier zum Schluss besser waren und wir das Niveau aus dem ersten Satz nicht halten konnten“, so Kevin Krawietz.

Sein Teamkollege richtete den Blick nach der Niederlage nach vorne. Tim Pütz: „Ich denke, mit ein paar Tagen Abstand realisieren wir, was wir dieses, aber auch schon letztes Jahr erreicht haben. Wir sind eine der Mannschaften, die Jahr für Jahr um den Titel mitspielen und unser bester Spieler hat uns dabei bisher gefehlt.“

ServusTV Deutschland überträgt das Davis Cup-Finale am Sonntag um 13 Uhr live im TV. Die beiden Halbfinals werden bei ServusTV On, DAZN und Tennis Channel live aus Málaga gestreamt.

Der nächste Auftritt der deutschen Herrennationalmannschaft ist Anfang 2023 bei den Davis Cup-Qualifiers. Am Sonntag wird ausgelost, auf wen das DTB-Team dann trifft.