Davis Cup: Spanien und Frankreich schieben sich Favoritenrolle zu

Ohne ihren Superstar Rafael Nadal kämpft die spanische Davis-Cup-Mannschaft ab Freitag in Lille gegen Gastgeber und Titelverteidiger Frankreich um ihren insgesamt zehnten Final-Einzug. Der 32 Jahre alte Superstar musste aufgrund seiner bei den US Open wieder aufgetretenen chronischen Knieproblemen absagen.

"Ohne Nadal hierherzukommen, ändert alles für uns", sagte Spaniens Teamchef Sergi Bruguera: "Die Franzosen sind nun die klaren Favoriten." Sein Gegenüber Yannick Noah wollte von einer deutlichen Überlegenheit seiner Mannschaft im Halbfinale allerdings nichts wissen. "Natürlich sind die Voraussetzungen jetzt andere. Aber auf dem Papier hat Spanien immer noch die bessere Mannschaft."

Der fünfmalige Davis-Cup-Sieger Spanien, der im Viertelfinale Deutschland mit Nadal 3:2 bezwungen hatte, konnte den Nationenwettbewerb zuletzt 2011 gewinnen, Frankreich hatte im Vorjahr im Finale Belgien 3:2 besiegt und seinen zehnten Titel geholt. Im zweiten Halbfinale empfängt derweil in Zadar Kroatien um den Weltranglistensechsten Marin Cilic die USA. Die vier bisherigen Duelle beider Nationen haben die Kroaten allesamt gewonnen.

Der seit dem Jahr 1900 ausgetragene Davis Cup wird in dieser Saison zum letzten Mal nach dem alten Modus mit Heimspielen sowie über vier Einzel und ein Doppel ausgetragen. Anstelle von vier über das Kalenderjahr verteilten Runden in der Weltgruppe und einem System mit Auf- und Abstiegsrelegation spielen ab 2019 18 Teams in einem einwöchigen Turnier in der zweiten November-Hälfte um die begehrte Mannschaftstrophäe.