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Dicke Luft bei Australian Open: Lungenspezialist warnt vor chronischen Folgen

Der Lungenspezialist Dr. Elmar Storck hat vor den Australian Open angesichts der extrem hohen Feinstaubbelastung in Melbourne vor Langzeitfolgen für die Tennisprofis gewarnt. "Je nach Veranlagung kann eine hohe sportliche Belastung im Freien bei diesen Bedingungen zu chronischen Symptomen und Erkrankungen führen", sagte der Mediziner aus Pulheim dem SID, "es kann der letzte Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ich würde dort nicht spielen."

Die Auswirkungen der verheerenden Buschfeuer in Australien haben wenige Tage vor dem Start der Hauptrunden (ab 20. Januar) das erste Grand-Slam-Turnier der Saison erreicht. Die Feinstaubbelastung lag dabei am Dienstag in der Spitze bei 393 Mikrogramm (Partikelgröße weniger als zehn Mikrometer/PM10). Zum Vergleich: An der Stuttgarter Messstelle Am Neckartor, einem der am stärksten belasteten Verkehrspunkte in Deutschland, lag die Höchstbelastung in diesem Jahr bei 37 Mikrogramm, also bei weniger als einem Zehntel.

Sich in Melbourne einer solchen Belastung für einen Tag auszusetzen, sieht Storck als noch nicht gravierend an. "Da treten wahrscheinlich nur kurzfristige Folgen auf wie Hustenreiz", sagte der Facharzt, der aber auf die extreme Belastung für einen Leistungssportler hinwies: "Die ventilieren durch ihre schnelle und kurze Atmung tausende Liter Luft mehr in die Lunge als der normale Mensch."

Als Sportler, so Storck, habe man nur wenige Möglichkeiten, sich zu schützen. "Es gibt Gesichtsmasken, die bis zum Virusbestandteil schützen. Da muss aber jeder für sich entscheiden, ob er damit auf den Platz gehen würde", sagte Storck, "ich würde das ausprobieren." Eine Verlegung des gesamten Turniers in die Halle würde er grundsätzlich begrüßen, aber nur, "wenn die Filter gut sind".


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