Inklusionsprojekt beim DTB: 3 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit

Die gemeinsame Arbeit von DTB, GKS und Aktion Mensch sorgt dafür, dass mittlerweile viele Menschen mit Beeinträchtigung Tennis spielen, für die es vorher nicht möglich war, sich in einem Verein zu integrieren

30 Jahre hat Peter Böhmer kein Tennis spielen können. Eine Gehbehinderung schränkte ihn schon mit Mitte 20 ein. Seit Kurzem hat er sein altes Hobby neu entdeckt, was sich für ihn „wie ein Wunder“ anfühlt. Dass Peter Böhmer wieder Tennis spielt, verdankt er dem Deutschen Tennis Bund (DTB), der Gold-Kraemer-Stiftung (GKS) und Aktion Mensch. Seit 2019 haben sie fast 450.000 Euro investiert, um Tennisdeutschland nachhaltig für Inklusion zu öffnen.

Die gemeinsame Arbeit von DTB, GKS und Aktion Mensch sorgt dafür, dass mittlerweile viele Menschen mit Beeinträchtigung Tennis spielen, für die es vorher nicht möglich war, sich in einem Verein zu integrieren. Die Landesverbände Baden und Mittelrhein konnten ihre Stützpunkte barrierefrei gestalten, um Zugänge zu Plätzen und sanitären Einrichtungen zu erleichtern. Eine ganze Rollstuhltennis-Turnierserie ist entstanden.

„Daran hat vor 2019 keiner geglaubt. Uns war im DTB zwar bewusst, dass Inklusion ein wichtiger Baustein unserer Arbeit sein muss. Aber wir wussten nicht, wie wir dafür sorgen können, flächendeckend inklusive Angebote zu schaffen“, sagt DTB-Vizepräsident Dr. Sebastian Projahn. „Erst mit dem Start der Zusammenarbeit von DTB, Gold-Kraemer-Stiftung und Aktion Mensch haben wir es geschafft, Inklusion gezielt zu fördern. Wir sind im Dachverband extrem stolz auf die letzten drei Jahre und auf das, was wir gemeinsam mit den Projektpartnern erreicht haben.“

Und das darf man auch sein! Die Förderung wurde in drei verschiedenen Bereichen kategorisiert:

1. Bewusstseinsbildung  

In der gesamten Tennislandschaft wurde durch unterschiedliche Maßnahmen Wissen und Bewusstsein im Bereich Inklusion aufgebaut.

  • Die neu aufgelegte Broschüre „Inklusion im Tennis“ nimmt Berührungsängste und Interessierte haben die Möglichkeit, sich schlau zu machen.
  • Das DTB Tennis-Sportabzeichen lässt sich nun auch von Menschen mit Behinderung absolvieren.
  • Verschiedene Videotutorials erklären die vier Para-Disziplinen auf den digitalen Kanälen des DTB.
  • Uvm.

2. Qualifizierung & Netzwerkaufbau

Schon vor dem Projekt gab es viele Menschen, die eigenverantwortlich Inklusion in ihrem Verein, Bezirk oder Verband vorangetrieben haben. Die galt es einzubinden und miteinander zu vernetzen.

  • Beim Runden Tisch der Inklusion tauschen sich Stakeholder regelmäßig aus.
  • Ein umfassendes Trainer:innen Aus- und Fortbildungsmodul ist entstanden.
  • Die Arbeit eines jeden Einzelnen wird seit 2022 mit dem Preis „Inklusionsverein des Jahres“ ausgezeichnet.
  • Uvm.

3. Veranstaltungen

Bei etlichen Veranstaltungen wurden die inklusiven Angebote in die Zielgruppen getragen.

  • Aktions- und Schnuppertage in Kooperation mit Vereinen, Schulen und Landesverbänden wurden veranstaltet.
  • Mit dem DTB Rollstuhltennis-Race wurde eine komplette Turnierserie initiiert.
  • Uvm.

Dachverband, Gold Kraemer Stiftung, Aktion Mensch – das perfekte Zusammenspiel 

Das Dreigespann steckte sich zum Anfang der gemeinsamen Arbeit das Ziel, die Basis für einen inklusiven Tennissport in Deutschland zu schaffen. Dabei brachte der DTB das Netzwerk aus Vereinen, Spieler:innen und viel Erfahrung in den Tennisstrukturen mit. Die Gold Kraemer Stiftung konnte Expertise aus dem bereits bestehenden Projekt „Tennis für alle“ mit einbringen. Und durch die Aktion Mensch war es möglich, die erforderlichen Investitionen zu tätigen.

"Das Projekt 'Tennis für Alle' stellt seit 2013 eine wichtige Säule unserer Arbeit dar. Die Partnerschaft mit Aktion Mensch und dem DTB hat es uns in den vergangenen 3 Jahren ermöglicht, dies auch bundesweit umzusetzen und mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderung im Tennissport zu erreichen. Die Entwicklungen im DTB zur inklusiven Veränderung seiner Strukturen stellen für uns einen ganz wichtigen Meilenstein im Projekt dar, um Tennis in Deutschland nachhaltig inklusiver zu machen", so Prof. Dr. Hans Josef Deutsch, Vorstandsvorsitzender der Gold-Kraemer-Stiftung.

Für Christina Marx, Leiterin Aufklärung und Kommunikation der Aktion Mensch, wurde durch die Zusammenarbeit ein besonderer Beitrag für mehr Inklusion im Sport geleistet: „‘Tennis für Alle‘ hat die Begeisterung für den inklusiven Tennissport entfacht und wird spürbar nachwirken – das ist ein großer Erfolg!“

Noch mehr Informationen

Für Interessierte gibt es im Anhang weiterführendes Material, das einen noch tieferen Einblick in das Projekt erlaubt. Auf einem One-Pager haben wir alle wichtigen Daten und Fakten zusammengestellt und die persönliche Geschichte von Peter Böhmer zeigt, wie jemand durch das Projekt zum Tennis gekommen ist.