Oscar Otte im DTB-Interview:„Ich war erstmal sprachlos“

Oscar Otte feiert in dieser Woche seine Premiere im deutschen Davis Cup-Team. Im Interview mit dem Deutschen Tennis Bund (DTB) spricht der 28-Jährige über die Bedeutung von Teamwettbewerben im Tennis und warum er gerade jetzt so stark aufspielt.

Foto: DTB

Oscar, du bist das erste Mal beim Davis Cup dabei. Was bedeutet das für dich?

Es ist definitiv ein Traum, der in Erfüllung geht. Ich habe immer gesagt, dass ich einmal für Deutschland im Davis Cup oder bei Olympia spielen möchte. Als die Nachricht kam: „Oscar, du bist in Brasilien dabei“, war ich erstmal sprachlos. Jetzt das Shirt mit dem Aufdruck „Germany“ anzuziehen, fühlt sich schon sehr gut an.

Du bist jetzt 28, hast diese Woche mit 77 dein höchstes Ranking in der Weltrangliste und bist beim Davis Cup dabei. Was macht dich gerade jetzt so stark?

Ich denke, es sind zwei Sachen. Zum einen habe ich ein bisschen gebraucht, um selbst zu erkennen, dass ich da oben mithalten und gute Leute schlagen kann. Vor allem der Erfolg bei den US-Open hat mich da weitergebracht, als ich viele enge Matches, inklusive abgewehrter Matchbälle, gewonnen habe. Ich glaube jetzt mehr an meine eigene Stärke. Zudem hat sich mein Körper durch viel Training stabilisiert und ich bin gesund geblieben. Das war die letzten Jahre etwas das Problem.

Falls du am Freitag oder Samstag zum Einsatz kommen solltest: Empfindest du es als zusätzlichen Druck für Deutschland vor vielen Fans in Brasilien zu spielen, oder wie gehst du damit um?

Es ist schon etwas anderes, ob du nur für dich oder ein gesamtes Team verantwortlich bist. Aber das kenne ich aus der Bundesliga. Natürlich werde ich nervös sein, aber ich habe für mich Wege gefunden, gut damit umzugehen. Als Typ mag ich es gerne, wenn viele Zuschauer da sind, auch wenn sie gegen dich sind. Das gibt mir eher noch einen zusätzlichen Push.

Was ist dein erster Eindruck vom Team und den Bedingungen vor Ort?

Die Stimmung ist wirklich super und ich wurde hier sehr gut aufgenommen. Das gesamte Betreuerteam ist ja schon lange zusammen. Es ist eine verschworene Gemeinschaft, die es einem einfach macht als Neuling dazuzustoßen. Für mich fühlen sich die Bedingungen hier gut an. Acapulco, wo ich zuletzt gespielt habe, ist zwar ein Hartplatz, aber ein relativ langsamer, daher ist der Unterschied nicht allzu groß. Und von den Temperaturen ist es hier sogar etwas angenehmer.

Interview: Benjamin Reister