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30 Jahre nach dem ersten Davis Cup-Triumph

Die Helden von Göteborg im O-Ton.

Kommenden Montag jährt sich der erste deutsche Davis Cup-Triumph zum 30. Mal. Am 17. Dezember 1988 gingen Boris Becker, Eric Jelen, Carl-Uwe Steeb und Patrik Kühnen unter Teamchef Niki Pilic im Finale gegen Schweden uneinholbar mit 3:0 in Führung. Am Ende triumphierte man mit 4:1. Kapitän, Spieler und der damalige DTB-Präsident, Dr. Claus Stauder, über ihre Erinnerungen an den historischen Erfolg von Göteborg:

Niki Pilic:

„Ich habe kürzlich an das Jubiläum gedacht. Der Erfolg gegen Schweden war eine große Überraschung, niemand hatte damit gerechnet. Dann stand es nach zwei Tagen 3:0 für uns, unfassbar. Ich hatte das Gefühl: Jetzt können wir sogar übers Wasser gehen! In der Halle waren etwa 1.600 deutsche Fans, sie schwenkten unsere Fahnen. Es fühlte sich fast wie ein Heimsieg an. Der Teamgeist war überragend. Damals spielten alle Topstars im Davis Cup, den Wettbewerb in dieser Zeit zu gewinnen, war herausragend.“ (Das gesamte Interview mit Niki Pilic lesen Sie hier) 

Boris Becker: 

„Der Triumph von Göteborg war eines meiner ganz großen Highlights als Tennisspieler. Ich möchte kein Ranking aufstellen – Nummer eins, Wimbledonsiege, überhaupt Grand Slam-Erfolge oder eben der Davis Cup. Aber der Titel 1988 hat einen besonders hohen Stellenwert, noch heute. Ausschlaggebend war, dass wir als Mannschaft funktionierten. Klar, ich war die Nummer eins, aber ich war auch eingebettet in ein Team mit anderen guten und wichtigen Spielern. Jeder hat damals seinen Teil zum Erfolg beigetragen. Insbesondere Niki  Pilic – ohne unseren Kapitän wäre der Triumph nicht möglich gewesen.“ 

Eric Jelen: 

„Nach dem Sieg ist eine enorme Last von mir abgefallen und gleichzeitig war es eine endlose Freude. Alle sind auf den Platz gestürmt, Boris hat mich in den Arm genommen. Wir waren ein hervorragendes Team. Da muss man Niki Pilic ein Kompliment machen. Er hat es geschafft, dass wir uns als Team perfekt ergänzen konnten. Da gab es kein Neid. Da wusste jeder, wo er steht. Ich glaube, deshalb waren wir so erfolgreich.“

Patrik Kühnen: 

„Unser Sieg damals war eine Riesensensation. Einen Tag nach unserem Triumph waren wir zu einem Empfang beim Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker in der Villa Hammerschmidt in Bonn geladen. Diese Begegnung war für mich sehr beeindruckend und noch heute sind mir die Bilder präsent. Jedes große Erfolgserlebnis prägt einen als Menschen. Meine Davis Cup-Siege sind tief in meiner Seele verankert. Sie haben mein Leben sowohl während als auch nach meiner aktiven Zeit enorm bereichert und beeinflusst.“

Carl-Uwe Steeb: 

„30 Jahre sind eine lange Zeit – dennoch ist der Triumph auch heute noch sehr präsent in meiner Erinnerung und in meinen Emotionen. Der Sieg über Mats Wilander war der größte Erfolg meiner Karriere. Unser Davis Cup-Sieg hatte rückblickend betrachtet einen großen Einfluss auf mein späteres Leben. Er hat mir für meine persönliche Karriere viel Selbstvertrauen gegeben. Es war historisch, den Davis Cup zum ersten Mal nach Deutschland zu holen. Ich werde bis heute noch sehr häufig von Menschen auf diese Partie angesprochen.“

Dr. Claus Stauder, DTB-Präsident von 1985 bis 1999

Dieser Sieg war sportlich und wirtschaftlich der endgültige Durchbruch. Es war in dieser einzigartigen Ära wahrscheinlich der wichtigste Erfolg. Die Schweden hatten mit Mats Wilander die Nummer eins der Welt in ihren Reihen sowie mit Edberg und Anders Jarryd das weltbeste Doppel. Boris Becker hatte gegen Stefan Edberg in Paris verloren und wir spielten auf Sand. Normalerweise hätten wir 0:5 gegen die Schweden verloren. Insofern war der Triumph eine unvorstellbare Sensation und deshalb setze ich den Davis Cup-Sieg von 1988 an die Spitze der bedeutendsten Erfolge.


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