Porsche Team Deutschland schafft Fed Cup-Klassenerhalt

Das Porsche Team Deutschland ist auch im Jahr 2018 in der Fed Cup-Weltgruppe vertreten.

Im Relegationsspiel in der Stuttgarter Porsche-Arena besiegte die Mannschaft von Barbara Rittner die Ukraine mit 3:2. Dabei war es eine überragende Julia Görges, die mit einem 6:4, 6:4-Erfolg über Lesia Tsurenko den dritten und entscheidenden Punkt zum Klassenerhalt holte.

„Es war genau so schwierig, wie wir das alle erwartet hatten, jede einzelne Partie war offen. Ich bin überglücklich, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben. Hut ab vor den Leistungen meiner Spielerinnen. Das war Tennis auf ganz hohem Niveau. Jetzt atmen wir erst einmal durch. Ich rechne damit, dass im nächsten Jahr 16 Nationen am Start sind. Wir sammeln neue Kraft und sehen, wie dann die Situation ist“, bilanzierte Teamchefin Barbara Rittner.

Nachdem Julia Görges und Angelique Kerber am ersten Spieltag eine scheinbar komfortable 2:0-Führung erarbeitet hatten, erlebten die 3.800 Zuschauer in der Stuttgarter PorscheArena im ersten Match des zweiten Spieltages zunächst einen Dämpfer. „Man muss versuchen, selbst das Spiel zu machen und aggressiv zu sein“, hatte Kerber noch am Vortag mit Blick auf die Partie gegen die gegnerische Nummer eins gesagt, gegen die sie zuletzt dreimal verloren hatte.

Auch am heutigen Sonntag zeigte sich Elina Svitolina gegen die Weltranglistenerste aus Deutschland von ihrer starken Seite. Eine kämpferische Angelique Kerber wehrte sich zwar nach Kräften, musste sich der Ukrainerin aber 1:20 Stunden mit 4:6, 2:6 beugen – damit war die Vorentscheidung vertragt. „Ich habe eigentlich gut gespielt, aber sie hat in den entscheidenden Momenten gepunktet“, sagte Angelique Kerber im Anschluss. „Scheinbar liegt sie mir doch weniger als andere Gegnerinnen. Dennoch hat mich die Fed Cup-Woche weitergebracht. Ich habe gut trainiert und schaue jetzt positiv nach vorne.“

Damit lag es an Julia Görges, den entscheidenden dritten Punkt zum Klassenerhalt einzufahren. Doch sie startete mit Schwierigkeiten, denn die 28-jährige Bad Oldesloerin lag schnell mit 0:3 und 1:4 hinten. „Ich war nervös“, räumte sie in der anschließenden Pressekonferenz ein. Die langjährige Fed Cup-Spielerin kämpfte sich jedoch wieder heran und sicherte sich den ersten Durchgang mit 6:4.

Im zweiten Satz ein ähnlicher Verlauf: Die Deutsche geriet schnell mit 0:3 in Rückstand, fing sich wieder und beendete schließlich in furioser Manier das Match. „Ich kann meine Gefühlslage noch nicht richtig sortieren. Es waren sehr emotionale Matches, die ich an diesem Wochenende als Spielerin auf dem Platz wie auch von der Bank aus erlebt habe. Ich bin stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein und mit zwei Punkten zum Klassenerhalt beigetragen zu haben. Wir haben die Qualität und gehören in die Weltgruppe.“

Das abschließende und für den Ausgang der Begegnung unbedeutende Doppel bestritten Laura Siegemund und Carina Witthöft, sie unterlagen Nadiia Kichenok und Olga Savchuk 4:6, 6:4, 6:10.

Zuvor waren auf dem Center Court zunächst Claudia Kohde-Kilsch von Ulrich Klaus, dem Präsidenten des Deutschen Tennis Bundes (DTB) und Kris Dent, Senior Executive Director der International Tennis Federation (ITF), für ihren jahrelangen Einsatz im deutschen Fed Cup-Team mit dem Commitment Award des Tennisweltverbandes ausgezeichnet worden. Anschließend wurden mit Kohde-Kilsch, Silke Meier-Heckmann und Kapitän Klaus Hofsäß die anwesenden Mitglieder jener Mannschaft gewürdigt, die 1987, vor 30 Jahren, in Vancouver für den ersten deutschen Fed Cup-Titel gesorgt hatte.

Wie geht es weiter?

Die Auslosung des Auftaktgegners im Fed Cup 2018 findet am 20. September statt. Zuvor entscheidet die Generalversammlung des Tennisweltverbandes ITF im August über eine Aufstockung der Weltgruppe auf 16 Mannschaften mit einem Final Four-Format an einem festgelegten Austragungsort.

Foto: Rittner (c) Paul Zimmer