Vor dem Hopman Cup-Finale

Rittner rechnet mit deutschem Triumph.

Barbara Rittner rechnet fest mit einem deutschen Sieg in der ersten Woche der neuen Tennis-Saison. „Angelique Kerber und Alexander Zverev werden den Hopman Cup in Perth gegen die Schweiz gewinnen und erfolgreich Revanche für die Finalniederlage des letzten Jahres nehmen“, sagte Rittner, Head of Womens Tennis des DTB, am Freitag am Rande des Internationalen DTB Tenniskongresses im Berliner Hotel Estrel. Für Kerber könne der Sieg damit auch zu „einer Bestätigung der toll angelaufenen Zusammenarbeit“ mit ihrem neuen Trainer Rainer Schüttler werden, so Rittner: „Angie hat sich mit dieser Entscheidung noch einmal einen großen Schub im genau richtigen Moment gegeben. Die beiden passen sowohl menschlich wie fachlich perfekt zusammen. Das ist einfach eine ideale Lösung gewesen.“ Deutschland tritt am Samstagmorgen um 9 Uhr deutscher Zeit gegen die schweizerische Kombination aus Belinda Bencic und Roger Federer an. 

Die Chefin des deutschen Damentennis sagte, sie habe Schüttler schon vor einigen Jahrenfür eine Trainertätigkeit im Damentennis gewinnen wollen, sowohl als persönlicher Coacheiner Spielerin wie auch in einer Aufgabe rund um den Fed Cup: „Aber damals war die Zeit bei ihm noch nicht reif für einen solchen Job.“ Bei den ersten Auftritten während derinoffiziellen Mixed-WM in Perth habe sie Wimbledonsiegerin Kerber „extrem gelöst undkonzentriert“ erlebt, erklärte Rittner, „man sieht auch schon, welche ersten frischen Impulseihr Spiel bekommen hat, etwa beim Aufschlag.“ Rittner lobte auch den „starken Start“ vonJulia Görges beim WTA-Turnier im neuseeländischen Auckland: „Nach ihrer starken Saison2018 brennt Jule darauf, diese Erfolge auch zu bestätigen.“ Generell verblüffe sie, so Rittner,„mit welcher Intensität diese ganze Generation sich noch Jahr für Jahr in eine neue Spielzeitstürzt, auch eine Andrea Petkovic nenne ich hier ausdrücklich. Das ist nichtselbstverständlich nach den vielen Jahren, die sie schon auf der Tour unterwegs sind.“ 

Rittner mahnte nach einer Sitzung mit Trainerinnen und Trainern aus den DTB-Landesverbänden auch noch einmal verstärkte Anstrengungen an, um die „personelle Lücke  zu schließen“, die sich in einigen Jahren nach dem Abtritt der „Goldenen Generation“ auftun könnte: „Wir müssen noch massiver in die persönliche Betreuung einiger Talente investieren und alle Ressourcen nutzen.“ Ganz allgemein könne die neu aufgeflammte Begeisterung fürs Tennis helfen, um Talente für den Sport zu gewinnen: „Man merkt schon, dass wieder eine gewisse Euphorie da ist, kein Wunder, wenn man eine Wimbledonsiegerin und einen ATP-Weltmeister hat.“ Das Jahr 2019 könne aufs Neue ein „richtig gutes deutsches Jahr“ werden: „Warum soll bei Zverev nicht der Knoten bei den Slams platzen“, so Rittner, „und bei Angie glaube ich durchaus, dass eine Titelverteidigung möglich ist in Wimbledon. Aber die Konkurrenz ist natürlich sehr stark.“

Neben Rittner sind am Wochenende zahlreiche weitere Top-Referenten beim Internationalen DTB Tenniskongress vor Ort. Judy Murray, Mutter des ehemaligen Weltranglistenersten Andy sowie von Doppelspezialist Jamie Murray, referierte bereits zum Auftakt am Freitag. Am Samstag werden zudem unter anderem Head of Men’s Tennis Boris Becker und Günter Bresnik, Trainer des österreichischen Topspielers Dominic Thiem, erwartet.