Erfahrung besiegt jugendliche Unbekümmertheit

Regionalmeisterschaft Region 2: Trotz großer Hitze Titel heiß umkämpft - Viel Lob für Gastgeber Blau-Weiß Dudweiler

Der Juni ist der Monat der Turniere und Meisterschaften. Insbesondere die Top-Athleten wollen bei möglichst vielen Wettbewerben Punkte sammeln. Das erschwerte der Turnierleitung mit Magdalena und Horst Faisst sowie Peter Rammo bei der Regionalmeisterschaft Region 2 um den Sparkassen Cup, die vom 5. bis 18. bzw. 20. Juni auf den fünf Plätzen des TC Blau-Weiß Dudweiler ausgetragen wurde, die Arbeit, musste sie jedoch immer wieder Verschiebungen im Turnierverlauf einplanen, um den Wünschen der Spielerinnen und Spieler entgegenzukommen. Das führte dazu, dass in drei Wettbewerben - Herren 70, Herren 65 und Nebenrunde Herren 60 - die Entscheidungen erst am Dienstag, 20. Juni mehrfach vom Regen unterbrochen fielen. Zudem musste das Endspiel im Herreneinzel Aktive zwischen dem an Nr. 1 gesetzten Paul-Georg Günther und dem späteren Sieger Thomas Burgemeister (Nr. 3) auf Samstagnachmittag vorgezogen werden. Damit wurde das Finale Herren 30 zwischen Tim Lorenz und knapp am Sieg gescheiterten Herausforderer Benjamin Schmitz zum absoluten Höhepunkt der Endspiele am Sonntagnachmittag. Am Ende gratulierte STB-Turnierleiter Faisst den Akteuren und zugleich dem Dudweiler Vereinschef Fritz Weinbrecht für ein harmonisches Turnier - mit dem beiderseitigen Versprechen auf eine Neuauflage spätestens nächstes Jahr.

Weiterhin erfolgreich: Routinier Burgemeister

Nachdem sich Günther (Tenniszentrum DJK Sulzbachtal) letzten Sonntag nach Sieg über den Brebacher Falk Machwirth für das Halbfinale qualifiziert hatte (wir berichteten), traf er hier auf Tim Gastauer (TC Mitlosheim), der an Nr. 5 gesetzt den einen Platz vor ihm rangierenden Torben Etgen (TC 77 Völklingen-Heidstock) im Matchtiebreak mit 10:4 bezwungen hatte. Gastauer musste allerdings beim Stande von 1:3 verletzungsbedingt aufgeben. In der unteren Hälfte der Setzliste gab Thomas Burgemeister (Nr. 3), der für den TC Bad Ems an den Start gegangen war, bis zum Halbfinale nur drei Punkte ab. Erst die Nr. 2, der erst 19jährige Moritz Anterist (TC Rotenbühl), wurde für das Mitglied der bekannten Tennisfamilie Burgemeister vor allem im zweiten Satz zu einem echten Prüfstein. Nach 6:3 im ersten fiel die Entscheidung im 2. Durchgang erst im Tiebreak mit 7:6.

Einen noch spannenderen Verlauf nahm das Endspiel der vielfachen Trainingskollegen. Zunächst beherrschte der 26jährige Günther seinen um 15 Jahre älteren Gegner und gewann Satz 1 glatt mit 6:2. Dann drehte Burgemeister den Spieß um und sorgte mit 6:3 für den Satzausgleich. Im Matchtiebreak startete Günther erneut besser und schnupperte mit einer zwischenzeitlichen 6:2-Führung bereits am Sieg. Doch Burgemeister gelangen der Gleichstand zum 7:7 und nervenstark drei Punkte hintereinander zum 10:7 in diesem entscheidenden Kurzsatz. Zweimal hatte sich damit Burgemeisters größere Erfahrung - gegen die beiden talentierten STB-Youngster Anterist und Günther und ihre jugendliche Unbekümmertheit - erfolgreich durchgesetzt.

Enges Match der Herren 30

Ähnlich spektakulär verlief das Finale der Herren 30. Für diesen Wettbewerb hatten 14 Spieler gemeldet. Bereits im Halbfinale musste die Nr. 1, Tim Lorenz (TC 77 Völklingen-Heidstock), gegen den an Nr. 3 gesetzten Vereinskameraden Daniel Wolf hart kämpfen, um sich mit 10:6 im Matchtiebreak für das Endspiel zu qualifizieren. In der unteren Hälfte gelangen dem an 4 eingestuften Benjamin Schmitz (TC Gresaubach) bis zum Finale drei deutliche Zwei-Satz-Siege. Um so enger der Kampf um den Titel Regionalmeister. Schon das erste Aufschlagspiel von Lorenz dauerte mehrere Minuten. Die Auseinandersetzung blieb spannend mit leichten Vorteilen für Schmitz. Erst nach einer vitaminreichen Stärkung konnte die Nr. 1 ihr Spiel stabilisieren. Und hatte zudem das Glück des Tüchtigen bei einigen knappen Bällen, die an der Netzkante hängenblieben oder um wenige Zentimeter neben der Linie landeten. Mit Break zum 7:5 eroberte er Satz 1. In der Folge blieben alle Spiele weiter hart umkämpft. Auf beiden Seiten wechselten sich Zauberbälle mit unerzwungenen Fehlern ab. Ein um das andere Mal punktete Lorenz mit tödlichen Lobs nach Netzattacken seines Gegners, der vor allem mit seiner knallharten Vorhand überzeugte. Zum 4:2 nahm Lorenz Schmitz den Aufschlag ab. Doch der konterte - 4:4. Beim Stande von 5:5 hatte Schmitz die Chance zum Re-Break, verschoss jedoch „den Elfmeter“. Zum 6:6 gelang ihm ein Zu-null-Aufschlagspiel. Die Folge: Tiebreak. Bis zum 3:3 ging es hin und her. Dann machte Lorenz drei Punkte hintereinander - gleich mehrere Matchbälle. Den zweiten konnte er verwandeln, weil der Volley von Schmitz im Aus landete. Mit 7:5/7:6 siegte Lorenz in diesem überaus intensiven Spiel; der Beifall des Publikums galt beiden Akteueren, die sich auch vom leichten Regen nicht von ihrem hohen Spielniveau abbringen ließen.

Die Nebenrunde Herren 30 entschied David Nguyen im Endspiel der Vereinskameraden des TC Halberg Brebach gegen Lars Silbersack mit 7:5/6:1 für sich.

Die Ergebnisse der übrigen Altersklassen

Der Sieg Herren 40 ging an Jens Müller aus dem pfälzischen Brücken (ASC Bunker Boy’s). Im Finale behielt er mit 6:4/6:1 gegen Carsten Scholtes (Blau-Weiß Beckingen) die Oberhand. In der Nebenrunde blieb Pascal Lanzer (Schwarz-Weiß Bous) zweimal erfolgreich und gewann damit diese Runde.

Mit einer leichten Überraschung endete das Endspiel Herren 50. Auf dem Weg dahin blieb der an Nr. 4 gesetzte Michael Faul (Schwarz-Weiß Bous) dreimal siegreich - im Halbfinale etwas überraschend mit 6:1/7:6 gegen die Nr. 1 Frank Borchert (TC 1979 Ormesheim). Im Finale traf er auf die Nr. 2, Michael Pyrtek vom Gastgeber Blau-Weiß Dudweiler, dem im Halbfinale erst im Matchtiebreak (10:4) der Sieg über den an 3 gesetzten Berthold Bach aus Saarwellingen gelungen war. Faul schien zunächst leichtes Spiel zu haben. Doch Pyrtek fightete sich ins Match zurück. Beim Stande von 5:4 und 40:15 für Faul führte ein Volley zum Gewinn des ersten Satzes. Nach Trikotwechsel führte Pyrtek schon 4:1, ehe Faul fünf Spiele in Folge für sich entscheiden konnte und auch diesen Satz mit 6:4 gewann.

Sieger der Nebenrunde Herren 50 wurde Thomas Ruffing (Limbach) mit 6:1/6:1 über Jürgen Becker (Saarwellingen).

Wesentlich umkämpfter war das Finale der Herren 55. Schon im Halbfinale endeten zwei Begegnungen erst im Matchtiebreak, die beiden anderen mit Tiebreak bzw. zweimal 7:5. Der an Nr. 1 gesetzte Gregor Kwiatkowski (Blau-Weiß Wallerfangen) verlor den ersten Satz gegen seinen Vereinskameraden Markus Oellerich im Tiebreak. Danach trumpfte Kwiatkowski auf, dominierte den zweiten Satz mit 6:2 und den anschließenden Matchtiebreak mit 10:6. 

Für die Konkurrenz Herren 60 hatten 17 Teilnehmer gemeldet. Der Favorit und an 1 gesetzte Claus Steuer (Wallerfangen) siegte zweimal erst im Matchtiebreak, um ins Endspiel zu kommen: gegen Michael Theisl und Ulrich Blank (beide Rotenbühl). Sein Gegner war der an Nr. 8 gesetzte Gerd Dais (Düppenweiler), der im Viertelfinale die Nr. 2, Gernot Witzmann (Wallerfangen) aus dem Wettbewerb geworfen hatte. Auch die Nr. 1 hatte am Ende das Nachsehen: Dais siegte nach lange ausgeglichenen Kampf mit 7:5/7:5.

Auch die Nebenrunde Herren 60 war umkämpft, ehe Martin Diel (Eppelborn-Dirmingen) mit 6:3/6:3 die Glückwünsche seines Endspielgegners Harry Kolles (Riegelsberg) entgegennehmen konnte.

Noch spannender verlief die Konkurrenz der Herren 65 mit 18 Teilnehmern. Die Finalisten Peter Reimer (Rotenbühl) und Günter Karls (Eppelborn-Dirmingen) hatten zuvor den an Nr. 1 und 2 gesetzten Andreas Dinsenbacher (Blau-Weiß Wallerfangen) und Albrecht Kochems (Eppelborn-Dirmingen) auf dem Weg ins Endspiel ausgebremst. Bis dahin ohne Satzverlust. Karls startete furios mit 6:1 im ersten Satz. Dann gaben beide alles: In Satz 2 konnte Heimer im Tiebreak ausgleichen. Das war die Wende. Denn auch den Matchtiebreak entschied er mit 10:7 zu seinen Gunsten.

Gewinner der Nebenrunde Herren 65 wurde Horst Breininger (Beckingen), der den Überraschungsfinalisten Richard Kahnt (Rotenbühl), Sieger über den favorisierten Manfred Serzisko (Ford Saarlouis), bezwang. Im Endspiel behielt Breininger mit 7:5/6:4 denkbar knapp die Oberhand.

Die Entscheidung bei den Herren 70 wurde in zwei Gruppen ermittelt. Dank zweier Siege qualifizierten sich Hermann Embacher (Rotenbühl) und Gerd Messeringer (Bisttal Überherren) für das Finale, das der Saarbrücker klar mit 6:0/6:1 gewann.

Von den drei Teilnehmern bei den Herren 75 setzte sich Helgo Schledorn (Illtal Illingen) durch.

Sechs Herren hatten für die älteste Konkurrenz der 80er gemeldet. Im Finale der „Vereinsmeisterschaft“ des TSV Ford-Saarlouis-Steinrausch Fraulautern beherrschte Rolf Willrich seinen Vereinskameraden Gerhard Merscher klar und siegte 6:4/6:1.

Nur drei Damen-Konkurrenzen

Die Wettbewerbe der Damen waren diesmal schwächer besetzt. Deshalb spielten z.B. bei den Damen 30 jede gegen jede. Ohne Niederlage blieb alleine Tina Noack (Winterbach) und gewann somit die Konkurrenz der Regionalmeisterschaft Region 2.

Im Endspiel der Damen 55 standen sich Anke Knoll (Niederwürzbach) und Claudia Faust-Helmer (Beckingen) gegenüber. Letztere kam besser ins Match und gewann den ersten Satz nicht zuletzt dank ihres angriffsfreudigeren Spiels mit 6:2. Doch Knoll konnte sich steigern und brachte ihre Gegnerin mit ihren unterschnittenen Bällen aus dem Konzept. Dennoch hatte Faust-Helmer beim 4:4 im zweiten Satz Breakbälle, die sie aber nicht verwandeln konnte. So ging dieser Satz mit 6:4 an Knoll. Faust-Helmers Fehlerquote blieb im Matchtiebreak hoch, so dass Knoll mit 10:3 als Siegerin den Platz verlassen konnte.

Damen 60 wurde mit vier Siegen zu einer klaren Angelegenheit für Elvira Lux (Beckingen). Lediglich Maria Paltz-Ripperger (Niederwürzbach) hätte ihr fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie gab sich erst in der Verlängerung des Matchtiebreaks mit 9:11 gegen Lux geschlagen.

Auch wenn es beim „Nachsitzen“ am 20. Juni einige Regenunterbrechungen gab, machte der „Brennende Berg“ bei jeweils über 30 Grad am Wochenende seinem Ruf alle Ehre.