Favoritensiege und Überraschungen auf der Anlage des TC Beaumarais-Lisdorf
In diesem Jahr konnte der Saarländische Tennisbund beim Saarland-Spielbanken-Cup ein kleines Jubiläum feiern. Denn die Turnierserie besteht 2024 seit 30 Jahren. Nach dem Start 1994 beim TC Schmelz hat sich dieser Wettbewerb in den vergangenen drei Jahrzehnten zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Im Laufe der diesjährigen 22 Turniere - von der Premiere beim TC Hühnerfeld im April bis zum letzten Wettbewerb beim TC Illingen - hatten sich die 64 erfolgreichsten Spielerinnen und Spieler in elf Altersklassen (3 bei den Damen, 8 bei den Herren) für das Finale dieses Masters qualifiziert. Vom 15. bis 22. September war der TC Beaumarais-Lisdorf mit Jörg Bettendorf (1. Vorsitzender) und Frank Demmerle (Stellvertreter) auf vier seiner sechs Plätze bei bestem Tenniswetter stolzer Gastgeber. Im hübsch dekorierten Clubheim fand am späten Sonntagnachmittag des 22. September die Siegerehrung nach insgesamt 71 Spielen - wie gewohnt bravourös organisiert von Magdalena und Horst Faisst - statt.
Wie erwartet standen sich in der Altersklasse 40 der Damen die an 1 bzw. 2 gesetzten Sabine Hauck (Bous) bzw. Sandra Weitner (Saarlouis-Roden) im Endspiel gegenüber. In ihrem jeweiligen Halbfinale gegen Astrid Benoit (Ommersheim) bzw. Simone Rullang (ebenfalls Saarlouis-Roden) standen die Finalistinnen erst nach dem Gewinn im Matchtiebreak fest. Anders als es das Ergebnis von 6:1/6:3 für Hauck ausdrückt, ging das Endspiel oft über Einstand hin und her und war demzufolge über weite Strecken ziemlich umkämpft.
Bei den Damen 50 kam es etwas überraschend zum Endspiel zwischen der favorisierten Vorjahrssiegerin in der jüngeren Altersklasse Heike Schisler (Bisttal Überherrn) und Karin Hero, die die an Nr. 2 gesetzte Liane Salm (Blau-Weiß Ottweiler) im Halbfinale mit 6:2/6:2 bezwungen hatte. Schisler tat sich bei ihrem verdienten 6:4/6:2 Erfolg vor allem im ersten Satz schwerer als erwartet, auch weil Hero zunächst mit mehr Risiko die Ballwechsel für sich zu entscheiden versuchte, was ihr aber nur selten gelang.
Claudia Faust-Helmer (Blau-Weiß Beckingen) konnte bei den Damen 60 ihren Vorjahrserfolg 2024 wiederholen. Nach zwei glatten Zweisatz-Siegen traf sie jedoch nicht auf die Nr. 2 Elvira Lux (Fraulautern) sondern auf Bärbel Hüther (Niederwürzbach), die 6:0/6:4 über Lux gewonnen hatte. Das Endspiel verlief längere Zeit ziemlich ausgeglichen, ehe Faust-Helmer den ersten Satz mit 6:4 gewann. Hüther, bereits bandagiert gestartet, musste beim Stand von 4:6/0:1 verletzungsbedingt aufgeben.
Leider mussten bei der mit Spannung erwarteten Konkurrenz der Herren 30 drei Teilnehmer verletzungsbedingt passen. So dass Mark Reinert (Rehlingen) kampflos ins Endspiel einziehen konnte. Hier traf er auf den hochfavorisierten Vorjahrssieger Torben Etgen (Völklingen-Heidstock). Und der ließ seinem Gegner bei seinem 6:1/6:1 Finalsieg kaum eine Chance.
Revanche gelungen hieß es in der Altersklasse Herren 40, nachdem die Vorhersage in Bezug auf die Endspielpaarung Kai Besch (Winterbach) gegen Carsten Scholtes (Beckingen-Pachten) eingetroffen war. Diesmal hatte Besch mit seinem dynamischeren Spiel, mit dem er auf schnelle Punktgewinne aus war, beim 6:2/7:5 die Nase vorn. Da er jedoch manchmal zu überhastet wirkte, konnte Scholtes den 2. Satz lange offen gestalten.
Da Marc Niederkirchner (Halberg Brebach) nicht antreten konnte, gab es bei den Herren 50 mit Falk Leidel (Saarwellingen) einen Überraschungssieger. Frank Borchert (Ommersheim) kassierte im Finale mit 0:6/0:6 die höchstmögliche Niederlage.
Anders ging es bei den Herren 55 zu, obwohl das Endspielergebnis von 6:1/6:1 für Helge Nelz (Saarwellingen) gegen seinen Vereinskameraden Marcus Hahn auch nach einem eindeutigen Spielverlauf aussah. Im Halbfinale hatte Hahn die Nr. 2 Gregor Kwiatkowski (Wallerfangen) mit 6:2/6:2 aus dem Rennen geworfen. Im Endspiel überraschte er den späteren Sieger hin und wieder mit taktisch klugem Spiel. Dennoch gewann Nelz die entscheidenden Ballwechsel und gab nur zwei Punkte ab.
Für den an Nr. 1 gesetzten Erich Bungart (Wallerfangen) kam bei den Herren 60 schon im Halbfinale das Aus. Allerdings erst nach zähem Ringen gegen den Saarbrücker Helmut Vogel (Rotenbühl), der denkbar knapp mit 11:9 im Matchtiebreak die Oberhand behielt und ins Finale einzog. Offensichtlich litt er nach an der Kräfte zehrenden Begegnung und musste beim Stande von 0:5 bereits aufgeben. Der Sieger Claus Steuer sorgte aber dafür, dass der Titel doch nach Wallerfangen ging. Allerdings musste er zuvor zweimal in den Matchtiebreak - gegen Gerd Dais (Düppenweiler) und Robert Müller (Riegelsberg). Womit er sich den Titel redlich verdiente.
Überraschend früh musste der bei den Herren 65 an 2 gesetzte Manfred Serzisko (Bous) die Segel streichen. Klaus Kuhn (Rotenbühl) war beim 6:2/7:5 bereits im ersten Spiel Endstation für ihn. Kuhn siegte danach auch über Herbert Fischer (Rotenbühl), dessen Tricks beim 5:7/3:6 nur selten etwas nutzten. Doch gegen die Nr. 1 Wolfgang Lauer hatte auch Kuhn im Finale keine Chance und machte bei dessen 6:0/6:1 Sieg nur den Ehrenpunkt.
Erneut verpasste Klaus Schäfer (Eppelborn/Dirmingen) den Sieg im Endspiel der Herren 70. Für den an 2 gesetzten Marco D’Aniello (Rotenbühl) war der spätere Sieger Norbert Wiegand (Beckingen) schon im ersten Spiel beim 3:6/2:6 zu stark. Mehr Mühe hatte Wiegand im Halbfinale gegen Klaus Christiani (Ommersheim). Nach 3:6/6:3 fiel die Entscheidung zu seinen Gunsten erst im Matchtiebreak mit 10:5. Mit 6:2/6:2 siegte er deutlicher gegen den sich aufopferungsvoll wehrenden Schäfer.
Die Nr. 22 der deutschen Rangliste bei den Herren 85 war in Beaumarais auch bei den Herren 75 nicht zu bezwingen: Rolf Willrich (Klarenthal) gab in seinen drei Spielen nur insgesamt 5 Punkte ab. Im Halbfinale hatte Gerhard Merscher (Klarenthal) den höher eingeschätzten Helgo Schledorn (Illingen) mit 6:3/6.0 klar besiegt. Im Endspiel ließ der amtierende Deutsche Hallenmeister in seiner Altersklasse Merscher jedoch keine Chance und überließ ihm nur einen Punkt.
Dass nur je zwei Spielerinnen und Spieler den Platz wie schon im Vorjahr als Siegerin bzw. Sieger verließen, war der Beleg dafür, wie engagiert alle Qualifikanten ihre Chancen zu nutzen versuchten. Am Ende galten Dank und Lob der Turnierleitung, dem Ehepaar Faisst, und dem gastgebenden Tennisclub Beaumarais-Lisdorf. Auf ein Neues 2025. rdg.