5. St. Wendel Open 2019

Hobgarski gewinnt zum vierten Male bei Damen

Zum fünften Male startete in diesem Jahr der TC Blau Weiß St. Wendel seine Tennis Open, ein Ranglistenturnier für Damen und Herren. Auch in diesem Jahr war wiederum eine tolle Besetzung in den Turniertableaus. Besonders erfreulich, die derzeit beste saarländische Tennisspielerin, Katharina Hobgarski aus Haupersweiler hatte in St. Wendel trotz dem Turnierstress im Profigeschäft zum vierten Male für die Damenkonkurrenz gemeldet. Ihre Verbundenheit zur Heimat ist groß und sie freut sich immer darauf, dass sie ihren Freunden und Anhängern mit ihrem Spiel eine Freude machen kann. Derzeit, endlich verletzungsfrei hat sie einen guten Lauf, hat sich fest in der ITF Turnierserie mit höher dotierten Turnieren einen guten Startplatz verdient und im letzten Halbjahr u.a. mit mehreren Finalteilnahmen und ihrem Start in der Qualifikation zu den US Open schon einige Höhepunkte erreicht. Ziel ist es bald in der Weltrangliste in der Nähe der Top 100 zu kommen. Sie wird auch in diesem Jahr noch beim WTA Turnier in Luxemburg aufschlagen und hat die Qualifikation für die Australien Open Anfang 2020 fest im Blick. Bei diesen Voraussetzungen war eigentlich jedermann sicher, dass sie auch in diesem Jahr locker und leicht ihren vierten Titel bei den St. Wendel Open erreichen kann. Aber da stand ihr dann doch im Finale ein schwerer Brocken im Weg. Überraschend konnte sich Luisa Meyer auf der Heide vom TC Blau Weiß Halle im Halbfinale gegen Antonia Schmidt durchsetzen. Die siebzehnjährige Luisa Meyer auf der Heide ist eigentlich eine große Hoffnungsträgerin im deutschen Nachwuchstennis. Sie gehörte zur Auswahl des Porsche Talent Teams, ist aber dann aus dem DTB Kader und dem Nachwuchsteam ausgeschieden. Sie hatte sich für einen eigenen Weg entschieden. Erst Abitur machen, eine Grundlage für spätere Leben erwerben und dann ins Profigeschäft einsteigen. Nun hat sie im Sommer ein 1,3 er Abitur hingelegt und beginnt nun mit dem Profitennis. Zunächst über die Ochsentour auf den kleineren ITF Turnieren. In St. Wendel zeigte sie ihr können. Sie bot lange Zeit ein ausgeglichenes Match gegen Hobgarski, gewann sogar den zweiten Satz, ein Novum für Hobgarski. Sie hat damit beim St. Wendeler Turnier erstmals einen Satz verloren. Luisa Meyer musste dann aber Tribut zollen für ein schweres Halbfinalspiel und auch dafür, dass Katharina Hobgarski im dritten Satz dann deutlich zugelegt hat. Am Ende hatte dann Hobgarski endlich den vierten St. Wendel -Titel in der Tasche und viel Lob für die Gegnerin, die sich trotz des Heimvorteils von Hobgarski viele Sympathien beim Publikum erworben hatte. (Ergebnis: 6:4 - 3:6 - 6:2). Bei den Herren kam es planmäßig zum Finale der beiden Topgesetzten Spieler, Nicolas Walterscheid-Tukic vom Marienburger SC aus dem Rheinland und dem Syrer Naw Hasem, der für den Kölner THC Stadion Rot-Weiß aufschlägt. Naw Hasem ist ein syrischer Flüchtling, der vor zwei Jahren mit seinem Bruder nach Deutschland kam. Der heute 19-jährige spielte bereits seit seinem fünften Lebensjahr Tennis und ist heute in Deutschland unter anderem für seinen Kölner Verein als Trainer tätig. Zunächst schien es so, als würde Walterscheid-Tukic einen glatten Durchmarsch machen, er führte schnell und sicher 5:2, dann kam Naw Hasem nach und nach besser ins Spiel und konnte den ersten Satz noch mit 7:5 für sich entscheiden. Auch im zweiten Satz konnte er sich mit 6:3 durchsetzen und gewann so den Herren Titel bei den St. Wendel Open 2019. Insgesamt eine tolle Turnierveranstaltung des St. Wendeler Vereins. Neben Tennis wurden den Besuchern auch allerlei Köstlichkeiten aus der Küche angeboten und so war es nicht verwunderlich, dass reichlich Besucher bei herrlichem Spätsommerwetter sich sportlich und kulinarisch verwöhnen lassen.