Ältester Grand-Slam-Sieger der Geschichte: Tennis-Legende Rosewall wird 85

Einzig dem Wimbledon-Titel jagte Ken Rosewall vergeblich hinterher, den Status als Tennis-Legende trägt er dennoch: Kaum ein Spieler hat den "weißen Sport" so geprägt wie der Australier in den 50er und 60er Jahren. Am Samstag feiert Rosewall seinen 85. Geburtstag.

Das nur 1,70 Meter große Kraftpaket, wegen seiner kompakten Statur und seiner muskulösen Unterarme "Muscles" (Muskeln) gerufen, gewann im Laufe seiner 25-jährigen Karriere acht Grand-Slam-Titel. Unglaubliche 21 Jahre lagen zwischen seinem ersten und seinem letzten Major-Finale.

1953 holte Rosewall als 18-Jähriger den ersten seiner vier Titel bei den Australian Open, bei seinem letzten Sieg Down under war er 37 Jahre zwei Monate und einen Tag alt. Damit steht Rosewall gleichzeitig als jüngster und ältester Champion des Turniers in den Geschichtsbüchern. Er ist zudem der älteste Grand-Slam-Gewinner der Geschichte - noch vor Dauerbrenner Roger Federer.

Den French-Open-Sieg holte er sich 1953 und 1968, mit letzterem wurde Rosewall zum ersten Grand-Slam-Champion der Open Era. Bei den US Open triumphierte er 1956 und 1970. Nur der Triumph auf dem Heiligen Rasen blieb ihm stets verwehrt. Insgesamt fünfmal stand er an der Church Road in Wimbledon im Einzelfinale, zuletzt unterlag er 1974 Jimmy Connors.

Seinen letzten Einzeltitel holte Rosewall 1977 mit 43 Jahren in Hongkong. Viermal gewann er den Davis Cup mit Australien. Mit seiner Ehefrau Wilma, mit der er seit über 60 Jahren verheiratet ist, lebt Rosewall in Turramurra im Norden von Sydney. 2011 überstand er einen schweren Schlaganfall, erfreute sich zuletzt wieder bester Gesundheit.