Tennis: Horst Klosterkemper wird 80 Jahre alt

Mit einem großen Empfang in "seinem" Düsseldorfer Rochusclub feiert Horst Klosterkemper am Dienstag (27. November) seinen 80. Geburtstag. Freunde und Wegbegleiter werden mit ihm gemeinsam seine jahrzehntelange erfolgreiche Arbeit im und mit dem Tennis Revue passieren lassen.

Der "lange Blonde", wie er stets liebevoll genannt wurde, überzeugte immer durch seine diplomatische Art. Beim Masters-Finale 1975 in Stockholm musste er als Oberschiedsrichter den aufgebrachten Arthur Ashe (USA) davon überzeugen, das Match gegen das rumänische "enfant terrible" Ilie Nastase doch lieber fortzusetzen. Zehn Jahre später in Düsseldorf hinderte Klosterkemper US-Ikone John McEnroe daran, vorzeitig in die Kabine zu gehen.

Und vielleicht wird sich der ehemalige ATP-Präsident Europa (2004 bis 2007) an seinem Ehrentag auch mit einem Lächeln an das Jahr 1987 erinnern, als er einmal nicht rechtzeitig zur Stelle war: McEnroe packte im Endspiel von Düsseldorf gegen den Tschechoslowaken Miloslav Mecir erneut seine Sachen - und dieses Mal ging "Big Mac" wirklich.

Ansonsten war es Klosterkemper gewohnt, dass alle kamen, wenn er rief. Björn Borg, Jimmy Connors, Ivan Lendl, Mats Wilander, Stefan Edberg oder Deutschlands Idol Boris Becker - für die Stars der Tennisszene war ein Auftritt im Düsseldorfer Rochusclub ein Muss. 1978 hatte Klosterkemper den Nations Cup als Vorläufer des World Team Cups aus der Taufe gehoben und das Turnier schnell zu einem Markenzeichen gemacht.

Düsseldorf wurde für den in Glatz (Schlesien) geborenen Klosterkemper zur "Heimat und Lieblingsstadt". Nach dem Abitur 1957 am Max-Planck-Gymnasium studierte er Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften an der TH Aachen und begann seinen beruflichen Werdegang 1966 bei den Düsseldorfer Henkel-Werken. Zuletzt war Klosterkemper dort Leiter des Zentral-Einkaufs. 1989 wechselte er als Geschäftsführer zur Düsseldorfer Messegesellschaft und verabschiedete sich dort nach 15 Jahren Ende 2003 in die Rente.

Im Alter von 65 Jahren stellte er sich noch einmal einer neuen Herausforderung, als er zum 1. April 2004 für vier Jahre die neu geschaffene Position als ATP-Präsident Europa übernahm. Nach dem Ende dieser Amtszeit war dann endgültig Schluss. Klosterkemper, der 2002 aus der Hand des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz erhielt, ging in den wohlverdienten Ruhestand.